Alle Texte sind von Mirek Kuzniar. © 2022 Mirek Kuzniar.



Dianas Zauberkugel

Sie hat es geschafft. Sie hat das Leben
In einer Glaskugel wiedergefunden
Tränen der Freude rennen aus ihren Augen
Über die lang-vermisste Zauberkugel

Salzige Kristalle überziehen das Glas
Mit einem Muster des Glücks
Um sie herum, alles ruhig und still
Geradeaus, sie blickt nicht mehr zurück

Kein Streifenwagen. Kein Schreck kleiner Mädchen
Keine Qual der ausgedörrten Straßen
Als wäre sie die Böse, verfickte Möse
Die Verzweiflung zu gewissen Zeiten

Die lachenden, spröden Zungen der Kinder
Die wütenden Drohungen der Mütter
Und die Väter mit ihren fetten Körpern
Manche werden zu warmen Brüdern

Im Spiegel: Zorn, Wut. Verdorbenheit des Herzens
Im Spiegel; Gesicht, Blut, sie fühlt keine Schmerzen

Keine Zeit für Proben. Keine Zeit für Sprache
Keine Zeit für Leid und Feinde
Platz für den Geist, Dogma und Kleist
Und der Teufel betet um Gnade

Doch ich werd sie nie wieder sehen
Nie mehr werde ich sie anbeten
So lebe wohl, Diana Beidemann
Zu viel ist geschehen

Um nichts geschehen zu sein
Um nichts geschehen zu sein
Um nichts geschehen zu sein
Um nichts geschehen zu sein

Nein, ich werd sie nie wieder sehen
Nie mehr werde ich sie anbeten
So lebe wohl, Diana Beidemann
Doch ich trag sie an meiner Kette

Chaos

Bin nicht wie du
Bin nicht wie du
Bin nicht wie du, nicht wie du, nicht wie du
Hab nur Löcher
Im geklauten Schuh

Volle Taschen mit Schminke, die zerfällt
Kein Zufall in meiner Welt
Bohemien
Bohemien Welt

Chaos
Unverdaulich, ich erwarte keinen Applaus
Chaos
Unverdaulich, ich erwarte keinen Applaus

Ein Irrenhaus
Ein Irrenhaus
Ein Irrenhaus, Irrenhaus, Irrenhaus
Voller Chaos
Herein, kein raus

Und die Kleidung zerfetzt
Und die Mutter entsetzt
Und der Sohn, der glänzt
An Bohemien
Welt grenzt

Stürme Aus Schlampen

Stürme kamen
Wir mittendrin
Heavy Metal
Schlampen und Gin

Stürme aus Schlampen wie früher
Verrauchende Kneipen und Bier
Wo sind unsre Wurzeln geblieben
Berge, die wir einst bestiegen

Heavy Metal, Zombies und Wahn
Heilbronner Altstadt, Das Land
Leg wieder Judas mal auf
Nehm die Buh-Rufe in Kauf

Viele große Wünsche für dich
Eine Leinwand und Farben für mich
In einer Wiederbelebungstasche
Für uns eine gute Schnapsflasche

Stürme kamen
Wir mittendrin
Heavy Metal
Schlampen und Gin

Wir Zu Dritt

Jeden Sonntag sitzt du hier an der Bar
Und trinkst meine Hoffnung mir weg

Du sagst:
Alles was du besitzt
Liegt im Schlüssel des Ichs
Alles was du willst
Bin ich

Jeden Sonntag sitz ich hier an der Bar
Und trinke meine Hoffnung mir weg

Ich seh:
Alles was wir sind
Sind wir zu dritt
Alles was er ist
Nicht dein Bruder

Und verdächtig
Scheinen die Sterne
Fallen die Sterne
Für uns Dreien

Bett Voller Hände

Seit langer Zeit schon
Komm ich nicht hoch
Bin ich aus Blei
Oder einer Wolke
Mysteriös
Ich kann dich nicht fühlen
Noch dich berühren
Wie ich einst konnte

Ich kann weder sprechen
Empfindungslose Stunden
Ich zähle die Stufen
Der seelischen Wunden
Ein Arzt kommt herein
Medizin für meinen Geist
Eine Schimmelpilzsuppe
Hat einen stolzen Preis

Mein Engel fiel
Vom Bücherregal
Zerbrochene Flügeln
Aus Porzellan
Heute morgen
Eine Aura aus Schaum
Bildnis Sophies
Ein Drama-Traum

Mein Bett ist voller Hände
Eisengewebe
Ich weiß nicht in welcher
Zeit ich jetzt lebe
Wenn die Medizin
Durch meinen Körper zieht
Taucht auch sie wieder auf
Die vor mir flieht

In dieser Zeit
Wo alles schweigt
Und Kommunikation
Mit Gott entweicht
Glatter Selbstmord
Ich halte Ausschau
Nach lebenden Göttern
Nach einem anderen Ort

Feldberg

In Baden-Württemberg
Da gibt’s 'nen mini Fleck
Im Atlas kaum vermerkt
Der nennt sich Feldberg

In Baden-Württemberg
Hockt sie auf einem Berg
Schreit hinaus in die Welt:
Verende hier dein Werk...

In Feldberg
In Feldberg
Lebt kleiner süßer
Sado-Maso-Zwerg

In Feldberg
In Feldberg
Lebt kleiner süßer
Sado-Maso-Zwerg

Bin ihr Sklave und Voyeur
Peitscht mich hart und noch mehr
Alles geb' ich für sie her
Um sie zu riechen, oh je

Tief unten am Titisee
Wälze ich mich im Schnee
Sie in mir mittendrin
Fickt mich wie ein Pinguin

Irmgard

Du bist Monet und Klee
Ein Sturm überm stillen See
Alt-Germaniens Braut
Dein Herz lächelt so laut

Irmgard, bau ein Haus
Lass mich nicht mehr hinaus
Irmgard, noch 'ne Wand
Ich bleib in deiner Hand
Für immer

Du bist Bowie und Pop
Klassik und Heavy Rock
Eine Diva am Tag
Voller Wildheit bei Nacht

Ostern

Zu Ostern sitz’ ich am Jesusstrand
Dampfer mit Sissi-Filmen ziehen durchs Land
Welch' Gedanken lebendig glühen
Familie wie Schätze; das Osterfest erblühen

Länder und Städte, Urwald und Wüste
Habe ich bereist, und nichts vermisse
Lichter und Glanz in ihrer Pracht
Wärme fand ich nur in der Osternacht

Unendliche Wildnis
Deines leuchtenden Blicks
Aus der Ferne führst du mich (uns)
Nach Heilbronn zurück

Ein Meer von Menschen meiner Familie
Ein Chaos-Bildnis, Sanfte und Wilde
Zur Osterzeit auf 'm Heilbronner Boot
In tiefer Glaube, teilen wir das Brot

Ostersonntag wir diskutieren
Ostermontag, gehen wir spazieren

Tembelim

Sigaran var mı
sigaram yok
İşe gitmek
İş yok
Tembelsin

Sigara, sigara
Sigaram yok
İş, İş
İş yok
Tembelim

Güle Güle

Güle Güle
Güle Güle, arkadaş, arkadaş

Lebenskreuzungen

Na, wie geht's dir
Fühlst du dich gut
Himmlisch
In diesem Grabe

Liebes
Du siehst nicht mehr
Wie ich
Dich in mir trage

Und ich
In zerrissenen Kleidern
Auf so vielen
Lebenskreuzungen

Ich
In deinen Kleidern
Auf unseren
Liebeskreuzungen

Diana War Hier

Und ich fassungslos
Krank vor Aufregung
Berührungspunkte in ihrer
Und meiner Welt versuchte ich
Wieder zu finden

Diana war hier
Ich war so gelassen
Wie man verletzlich
Nur sein kann
Ganz offensichtlich
Kam sie aus Pflichtgefühl
Das war demütigend
Diana war hier

Diana war hier
Sie tat mir leid
Aber ich verehrte sie nicht
Das ist überstanden

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